Ein eigenes Café eröffnen: Erfahrungen und Tipps von einem erfolgreichen Gründer
Du spielst mit dem Gedanken, dich selbstständig zu machen? Hier teilen wir wertvolle Café eröffnen Erfahrungen und Tipps von einem erfolgreichen Gründer mit dir.
Simon hat sich vom Steuerfachangestellten seinen Weg in die Selbstständigkeit mit viel Fleiß und Fokus auf das Wesentliche erarbeitet. Heute ist er Gründer und Geschäftsführer mehrerer erfolgreicher Cafés und führt eine wachsende Rösterei. Simon hat uns einen klasse Einblick in seine Story gegeben und teilt hier seine Erfahrungen mit dir. Im ersten Teil des Interviews mit Simon bekommst du einen Einblick in die Story der Marke SIMON & BEARNS. Hier – in Teil 2 – bekommst du zusätzlich ein paar super Café eröffnen Tipps und Erfahrungen von Simon, damit du nicht bei null anfangen musst, wenn du dich selbst auch mit einem eigenen Café selbstständig machen willst.
Hier geht’s zum ersten Teil der Story: Café eröffnen Erfahrungsberichte – Einblicke in die Story von SIMON & BEARNS
Inhaltsverzeichnis
Zu welchen Themen und Fragen du hier Tipps und Ratschläge für dein eigenes Café bekommst
Was heißt es eigentlich wirklich, sich mit einem eigenen Café selbstständig zu machen? Welche grundlegenden Dinge brauchst du als Café Gründer und Gründerin? Was kommt da eigentlich alles auf dich zu? Mit welchen Kosten solltest du grob rechnen? Und warum ist der richtige Fokus und eine hohe Qualität wichtig, um gesund zu wachsen? Diese und viele mehr Fragen müssen sich Gründer und Gründerinnen stellen, wenn sie sich mit einem eigenen Café selbstständig machen wollen. Und weil Simon hier eine ganze Menge Erfahrung gesammelt hat, gibt er sie gerne weiter und bringt im folgenden seine Ratschläge. Viel Spaß beim Lesen!
Aus meiner Erfahrung braucht man 3 wesentliche Dinge, wenn man ein Café eröffnen will
Im Café Konzept braucht es die 3 folgenden Dinge:
- Location ist das wichtigste – Du brauchst eine gute Location, sonst brauchst du gar nicht anfangen.
- Dann brauchst du ein gutes Produkt.
- Und auf jeden Fall einen guten Service.
Die Location zieht die Leute an. Das Produkt überzeugt sie. Und der Service lässt sie wiederkommen. Wenn die Punkte passen, dann hast du ein gutes Setup. Und natürlich musst du Spaß dabei haben dein Café zu führen, sonst geht da gar nichts. Du musst auch wissen, dass es Arbeit ist. Es ist nicht immer nur Spaß. Und es gibt auch schwierige Phasen. Da musst du durchaus auch einfach durch. Und geduldig musst du sein. Das war auch für mich ein gutes Learning. Sowas lernt man aber auch mit dem Alter. 😉
Natürlich brauchst du darüber hinaus auch Grundkenntnisse zum Kaffee und der Zubereitung, wenn du ein Café gründen willst
Grundkenntnisse über Kaffee solltest du schon haben. Wie extrahiert man einen Espresso? Wie macht man einen gescheiten Milchschaum? Der Gast will das. Da sollten auf jeden Fall Grundkenntnisse da sein. Sonst wird es schwierig.
Es kommt halt auch immer auf dein Konzept an. Willst du den Fokus auf Kaffee legen, oder willst du zum Kaffee auch Frühstück anbieten? Dann ist der Kaffee, den du an den Gast bringst, vielleicht auch zweitrangig.
Den Fokus und die Balance zu halten ist wichtig, wenn du gesund wachsen willst
In unserer ersten Location hatten wir ja am Anfang nur Kaffee. Da war ja natürlich noch die Bäckerei von meinem Stiefvater. So konnten wir uns auf eine Sache fokussieren. Und wenn du siehst, dass das funktioniert, kannst du ja auch langsam wachsen.
Das war in unserer zweiten Location, der Bahnstadt, auch so. Hier hatten wir am Anfang nur ein super kleines Foodkonzept. Mit der Zeit sind wir da auch gewachsen. Als wir gesehen haben, dass das gut läuft, haben wir weitere Produkte dazu genommen. Aber du musst natürlich die Balance halten und schauen, dass du nicht zu viel auf einmal machst. Weil das dann wieder Stress in der Küche macht. Das verursacht dann wiederum Stress im Team. Deshalb ist meine Philosophie, dass man langsam wächst und am Anfang nicht alles auf einmal will.
Fokussier dein Café Konzept zum Start also lieber auf weniger
Es ist glaube ich heute super schwer, wenn du eine mittelmäßige Lage hast und ein Frühstück mit 10 verschiedenen Frühstücks anbieten willst. Wie willst du das machen? Am Anfang bist du neu und du hast 10 Gerichte. Das heißt du hast super viel Wareneinsatz. Du hast also super viele Rohstoffe im Lager. Und ich sag dir, du bekommst sie nicht alle weg. Das heißt du schmeißt super viele Sachen weg. Das kostet dich bares Geld. Und ist nicht nachhaltig. Lieber solltest du am Anfang weniger anbieten und dann langsam wachsen. Denn wenn du deine Sache gut machst, wächst du so oder so.
Du musst dich in vieles einarbeiten, wenn du dich mit einem eigenen Café selbstständig machen willst
Als Selbstständiger musst du schon einiges mitbringen. Du kannst am Anfang auch nicht alles einkaufen. Das ist super teuer. Dafür hast du das Geld durchaus zum Start nicht. Und ein bisschen strukturiert musst du auch schon sein. Gerade auch was den Papierkram angeht.
Es wird natürlich auch viel vom Staat von uns Gastronomen verlangt, was Büroarbeit angeht. Und es ist schon sehr umfangreich geworden, aber es ist ein Muss. Das musst du einfach selbst übernehmen.
Du kannst dich aber in viele Themen einlesen. Wie mache ich zum Beispiel eine gute Buchhaltung, bevor es zum Steuerberater geht? Oder mein Kassensystem? Da gibt’s viele Auflagen vom Staat. Viele wissen tatsächlich oft gar nicht, dass sie sich damit beschäftigen müssen.
Zusätzlich musst du einkaufen und schauen, wo du deine Produkte herbekommst etc. Und es gibt super viele Dinge, die zusätzlich aufpoppen und mit denen du dich beschäftigen musst, wenn du Selbstständig bist.
Viele haben leider eine idealisierte Vorstellung davon, was es heißt ohne Erfahrungen ein eigenes Café zu eröffnen
Ich sag gerne immer wieder, dass es viel cooler ist als Gast im Café zu sitzen und einen guten Kaffee zu trinken. Der Traum vom eigenen Café ist natürlich schnell da, aber wenn du erstmal wirklich drinnen bist, dann merkst du was das alles tatsächlich für eine Arbeit ist.
Ich hab ein Team zu führen. Die Buchhaltung muss gemacht werden usw. Natürlich stehe ich auch manchmal noch selbst im Café, aber ich hab auch noch viele andere Aufgaben zu erledigen. Außerdem haben wir ja mit der Rösterei zudem noch eine eigene Produktion. Und wenn jemand ein Café führen will, nur um ein Café zu haben, ist das für viele doch leider eine idealisierte Vorstellung. Das ist natürlich cool, aber ich glaube leider auch der falsche Ansatz.
Die Realität im Café ist mehr als nur Kaffee ausschenken!
Ein eigenes Café aufmachen ist immer irgendwie so ein Traum bei vielen. Wenn sie dann aber mal die Realität sehen, ist es doch anders. Warum willst du denn wirklich ein Café eröffnen? Machst du es, weil du Kaffee liebst oder willst du nur Kaffee ausschenken? Aber dann merkst du schnell, dass du drum herum auch noch super viele andere Sachen machen musst. Oder du eröffnest halt ein super kleines Café und fokussierst dich nur auf Kaffee. Aber dann musst halt auch extrem genau kalkulieren, ob du davon überhaupt leben kannst.
Du brauchst ein Marketing für die Sichtbarkeit deines Cafés
Du brauchst ein Marketing heutzutage. Damit du Sichtbarkeit bekommst. Außer du hast einen mega Standort für dein Café. Aber selbst wenn du eine gute Location hast, ein gutes Marketing brauchst du trotzdem. Du brauchst ein cooles Logo, das ansprechend ist für die Leute. Und einen guten Auftritt online. Die Konkurrenz online wird zunehmend stärker. Einfach nur ein Café eröffnen und denken das wars, reicht nicht mehr.
6 Tipps, wenn du ein eigenes Café gründen willst:
- Wie soll dein Café Konzept aussehen? Willst du ein Café mit ein paar Croissants in der Theke oder willst du ein Frühstückscafé eröffnen?
- Du brauchst Grundkenntnisse über Kaffee und dessen Zubereitung.
- Gastro Erfahrung und Grundkenntnisse sind wichtig (Abläufe, Einkauf, Backoffice, usw.).
- Wichtig & hilfreich: ein Café Businessplan ist wie eine Guideline für dich.
- Als Selbstständiger brauchst du auch Skills was Buchhaltung, Personalführung etc. anbelangt.
- Du brauchst ein starkes Team!
- Und ohne Spaß an der Sache brauchst du eigentlich erst gar nicht anfangen.
Einen Business Plan für dein Café zu erstellen halte ich für absolut sinnvoll
Du lernst enorm viel, wenn du einen Café Businessplan schreibst. Wenn du nicht weißt wie’s geht, kannst du dich einlesen. Du musst wissen, was in einem Businessplan stehen muss und dann befasst du dich ja automatisch mit den Themen. Sei es der Finanzplan, der Marketingplan oder der Vertriebsplan. Dabei lernst du schon ziemlich viel. Und vielleicht siehst du dabei auch, dass es schon ein bisschen mehr ist, als nur so ein bisschen Kaffee ausgeben. Auch wenn du vielleicht keinen Kredit von der Bank brauchst, hilft dir der Businessplan für dein Café zu sehen, ob das was du dir vorstellt, auf dem Papier auch überhaupt läuft. Das ist quasi ein Realitätscheck für dein Konzept. Und manche Vermieter wollen das sehen, bevor sie an dich vermieten.
Wenn du einen Café Businessplan erstellst, gehst du aus deiner Komfortzone raus und befasst dich mit Themen, die du halt einfach brauchst, um ein Café aufzumachen.
Wenn du ein Café eröffnen willst, solltest du mit unterschiedlichen Kosten rechnen
Die Kosten sind immer so ein Thema. Die Miete ist natürlich ein Hauptthema, das monatlich anfällt. Das hängt sehr stark am Stadtteil, in dem du dein Café eröffnen willst.
Personal ist natürlich ein wichtiger Kostenpunkt. Hier kannst du aber natürlich genau prüfen, wofür du Personal brauchst. Oder was du alles selbst abdecken kannst. Wie viele Leute brauchst du am Anfang wirklich? Kannst du vielleicht viel selbst abdecken. Das ist natürlich am besten.
Wareneinkauf: hier kannst du natürlich nicht viel schrauben. Natürlich kannst du aber schauen, dass du nicht zu viel einkaufst und Sachen, die du wegschmeißt, reduzierst. Wir selbst schmeißen super wenig weg.
Auch hier bietet es sich an, erstmal mit einer kleinen Location zu starten und zu sehen, was auf dich zukommt und die Erfahrungen sammeln.
Auch dein eigenes Gehalt solltest du in deinem Café Business Plan ausrichten
Wir hatten am Anfang keinen Druck mit den Kosten, weil wir nebenbei noch Geld verdient haben. Wenn du selbst aber direkt davon leben musst, musst du auch dein Café Konzept und deinen Business Plan danach ausrichten.
Macht es zum Beispiel Sinn noch zwei Gerichte mehr anzubieten, aber dafür brauch ich noch eine Person mehr in der Küche. Dafür hab ich aber nur zwei Produkte mehr in der Theke? Oder reicht es, wenn ich erstmal mit weniger starte und ich mache es lieber erstmal alleine und spar mir so die zusätzlichen Kosten?
Du musst den Business Plan für dein Café am Anfang also durchaus etwas höher ansetzen, damit du dein eigenes Gehalt auch noch darin abdeckst. Zumindest für das erste Jahr.
Wenn du ein gutes Café aufmachen willst, brauchst du aus meiner Sicht auch ein qualitativ hochwertiges Angebot
Ich finde halt einfach, dass du in einem Café heute keinen Industriekaffee mehr anbieten kannst. Das ist auch so ein Thema – du willst ein schönes Café aufmachen und verkaufst dann günstigen Industriekaffee. Das passt irgendwie nicht zusammen. Du kannst ja auch keine Aufbackbrötchen vom Discounter einkaufen und die dann im Café als belegte Brötchen verkaufen. Wenn du ein Café aufmachst, willst du doch gut sein, oder? Du willst doch ein gutes hochwertiges Produkt haben? Und du würdest dir ja auch keinen Vollautomaten hinstellen, sondern willst eine gute und hochwertige Siebträgermaschine haben und deinen Gästen einen leckeren Kaffee servieren.
Fazit: Café eröffnen Erfahrungen und Tipps erfolgreicher Gründer, wie Simon, helfen dir beim Start in die Selbstständigkeit
Die Café eröffnen Tipps von Simon können dir natürlich nur ein Ratschlag auf deiner ganz eigenen Reise sein. Allerdings bietet es sich an, dir seine Ratschläge zu Herzen zu nehmen. Denn er bringt einiges mit, wenn es um das Thema Café eröffnen Erfahrungen geht. Und wenn du noch weitere Tipps von Simon, z.B. zur Auswahl von Maschinen oder Produkten, oder vielleicht sogar eine Kostprobe von seinem Kaffee haben willst, dann nimm gerne Kontakt mit uns auf.
Weitere Infos und Links zum Thema
Alles weitere Rund um die Gastronomie findest du auf unserem Gastronomie Blog.